Diese Kampagne konnte ich in kürzester Zeit beenden. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass einer alten Kampagne (keine Ahnung wann sie ursprünglich entstanden ist) ein neues, sich ständig entwickelndes Efile zur Seite gestellt wurde, was den eigentlichen Spielgedanken völlig ad absurdum führt.
Die deutsche Seite ist in allen Szenarien defensiv und wie oben geschrieben, bis über beide Ohren verschanzt und hat Erfahrung ohne Ende. Es fehlt in den meisten Szenarien an deutschen Panzern und der Luftwaffe. Es gibt eine meist lockere Verteidigungslinie mit viel Artillerie-Support. Im Hinterland dann VH's, die vergleichsweise schwach verteidigt werden. Weil in jedem Szenario 3x Lufttransport zur Verfügung steht liegt es nahe, die guten Erfahrungen aus der Delta-Force-Kampagne hier zu nutzen. Die meisten Szenarien konnte ich durch kombinierte Angriffe von Jägern/Bombern und Fallschirmtruppen auf das/die VH vorzeitig beenden. Die übrigen Positionskämpfe waren eigentlich nur Beschäftigungstherapie für die übrigen Einheiten, damit sie keinen Grabenkoller bekommen.
Die jeweilige Siegprämie fällt so üppig aus, dass ich, trotz regelmäßiger Upgrades und Vergabe von Überstärke und Attachments, sogar irgendwann fast die Prestigekappe gerissen hätte. Das sollte bei einem Spiel mit 0%-Prestigeeinstellung eigentlich nicht passieren und zeugt von großer Unausgewogenheit.
Nach 32 Szenarien beendete ich die Kampagne erfolgreich. Sie hat einen guten Mix zwischen einfachen und herausfordernden, komplexen Szenarien. Die Benutzung der Einheiten unter Berücksichtigung ihrer speziellen Fähigkeiten war ein ständiger Lernprozess, den ich wohl auch noch nicht abgeschlossen habe. Die Konfrontation mit modernen, weitreichenden Waffensystemen auf den neuartigen, riesengroßen Karten bringt ganz neue Herausforderungen und erfordert gute Planung und Abstimmung im Angriff. Panzer töten zwar immer noch die meisten Gegner, spielen aber keine so dominante Rolle mehr für die Eroberung der Ziele. Hierfür ist die Kombination von Lufteinheiten mit Luftlandetruppen zuständig. Diese können die großen Entfernungen auf den Karten am besten und schnellsten überwinden. Im ersten Teil der Kampagne ist die mechanisierte Artillerie noch eine wichtige Stütze im Kampf über kurze Entfernungen. Im zweiten Teil gibt es mehr kombinierte Land- und Seegefechte und die Funktion der Artillerie wird zunehmend von Lenkwaffenzerstörern "Arleigh Burke DDG" übernommen.
Insgesamt eine Runde Sache und auf jeden Fall allen zu empfehlen, denen die herkömmlichen WW2-Kampagnen inzwischen zu ausgelutscht sind.
Nach einer längeren Suche bin ich auf diese sowjetische Kampagne gestoßen. Die Prestigeregelungen entsprechen meinen Vorstellungen: Moderate Prestigekappe, kein Runden- und Hexprestige, nur unterschiedliche Boni für die drei Siegarten. Soweit perfekt.
Leider ist das Design sehr altbacken. Wenn die KI defensiv ausgerichtet ist, dann haben alle Verteidiger eine Verschanzung ab 10 aufwärts. Das gegnerische Erfahrungslevel liegt regelmäßig zwischen 500 und 1.000 , während ich bei meinen Einheiten mit 200 bis 300 exp beginne und sie weiterentwickeln muss. Neue Einheiten haben null Erfahrung.
Mit etwas Übung und ausreichend Artillerie lässt sich aber jeder Verteidiger erweichen und das Spiel funktioniert bisher recht gut und zügig. Mit jedem brillanten Sieg steht ausreichend Prestige zur Verfügung, dass ich gut in Upgrades, Attachments und Überstärke investieren kann - funktioniert aber nur, wenn man die Prestigekappe verstanden hat und danach handelt.
Die Ranglistenspiele im polnischen Forum sind auf die Erzielung einer hohen Punktzahl ausgerichtet - ein Fakt, der bisher in meinen gespielten Kampagnen keine Rolle spielte. Ganz grob richtet sich die Punktzahl nach dem Schwierigkeitsgrad (Prestigeeinstellung -> je niedriger, desto besser) und der benötigten Rundenanzahl zum Gewinn eines Szenarios (auch hier gilt: je schneller, desto besser) aus.
Deshalb muss ich umdenken und Strategie und Taktik neu ausrichten. Kampagnen, die eine "normale" Prestigeeinstellung von 100% erfordern um überhaupt spielbar zu sein, sind dafür faktisch tabu. Das betrifft insbesondere Kampagnen, die von einem hohen Rundenprestige und viel Kartenprestige leben. Dieses Prestige wird aber bei 0%-Einstellung nicht ausgezahlt. Deshalb benötige ich Kampagnen mit guten bis hohen BV-Prämien, weil diese unabhängig von der Prestigeeinstellung fällig sind.
OK. Lange Rede, kurzer Sinn - ich habe eine Auswahl getroffen und betrete damit absolutes Neuland mit vielen ungewohnten Spielzeugen. Es ist eine (fiktive) US-(Weltgendarm)Kampagne über den Zeitraum 2009-2017. Die der Kampagne namensgebende Delta-Force ist eine Infanterie-Einheit im Stil der deutschen "Brandenburger" mit zig Zusatzeigenschaften und Verwendungsmodi, die ich anfangs noch nicht alle begriffen habe. Kostenpunkt mit Fahrzeug: Fast 2.000 Prestige! Das ist der Tod meines Finanzplans. Deshalb beendete ich meinen ersten Versuch mit 0%-Prestigeeinstellung nach zwei Szenarien und startete neu mit 25%.