Zurück zum eigentlichen Thema. G05 konnte ich gestern Abend erfolgreich beenden. Gustlik hat die Lage der Wehrmacht in den letzten Wochen des Krieges gut umgesetzt - die automatische Reparatur aller Einheiten im HQ wurde in den letzten drei Szenarien deaktiviert und der Kauf neuer Einheiten extrem eingeschränkt. Auch Upgrades waren praktisch nicht mehr möglich. Ich musste mit dem auskommen, was ich hatte. Prestige kam auch keins mehr rein, weil die Siegprämien minimiert wurden und ich mit 0%-Prestigeeinstellung weder Runden- noch Kartenprestige erspielen konnte. Für anstehende Reparaturen von Panzern und StuG verkaufte ich andere, nicht kriegsentscheidende Einheiten. Jagdflugzeuge reparierte ich nicht mehr - die Sowjets sind in diesem Bereich zum Glück nicht konkurrenzfähig. Gesamteindruck: Auch mit 0%-Prestige gut spielbar. Weil man sich voll auf die Eroberung der Sieghexe konzentrieren kann, habe ich teilweise sehr überraschende Kampfentscheidungen und Strategien gewählt und Szenarien so schnell beendet, wie es mir in vergleichbaren Kampagnen bisher nicht möglich war.
Zitat von hoza im Beitrag #5Am meisten nach neuem OG ist für mich randowes Atomic Weltkrieg. Hat mich eingefangen.Warum hast du abgebrochen?
Sagen wir mal besser "unterbrochen". Da schlagen unterschiedliche Herzen in meiner Brust. Zum einen macht die Kampagne anfangs tatsächlich süchtig mit seiner guten Kombination von Land-, Luft- und Seegefechten und das Efile bietet eine enorme Einheitenvielfalt.
Zum anderen ist mir das Ganze mit den 80 Szenarien zu lang. Ich sehe nach 30 Szenarien immer noch Panzer IID bis IVE fahren. Hier fehlt mir die schnellere Weiterentwicklung.
Außerdem gibt es diese prozentuale Kürzung der erspielten Erfahrungswerte. Das geht für mich gar nicht. Ich will nach jedem Szenario sehen, wie gut oder schlecht eine Einheit gekämpft hat. Wenn ich weiterspiele, werde ich diese Funktion ausschalten.
Auch die Protos sind ausgeschalten und es gibt für jede Art von Sieg die gleiche Prämie. Das Prestige aus den Runden steigt logischerweise, je länger man ein Szenario spielt. Damit entfällt für mich jeder Anreiz erfolgreich auf BV zu spielen.
Von anderen geliebt, von mir eher als unüberschaubar abgelehnt - die neuen großen Karten. Damit einhergehend die Anzahl der eigenen Kerneinheiten, die straff Richtung 100 geht. Hilfseinheiten sind da noch nicht dabei. Da bin ich eher der Freund von Kammerspielen im kleinen Rahmen, wobei es da früher für mich auch schon Ausnahmen gegeben hat (CC 56).
Vielleicht verkörpert es auch nur den aktuellen Erkenntnis- und Entwicklungsstand. Schließlich ist die Masse der in den letzten Jahren von mir gespielten Kampagnen zwischen 15 und 20 Jahren alt, ein paar auch frischer. Im Vergleich zu den Uralt-Blitzkriegskampagnen verwendet er z.B. vermehrt Minenfelder, bevorzugt an Flussübergängen/Brücken. Eine früher eher unübliches Gestaltung, aber eigentlich völlig normal. Außerdem gibt es einige sogenannte Trigger-Hex. Diese lösen bestimmte Ereignisse aus, z.B. die Vergabe von Anführern, Prototypen, Erfahrung, größere Sichtweite für eine begrenzte Rundenzahl usw. Finden sich aber wohl nur auf kleinen Flaggen und die habe ich jetzt nicht bevorzugt angesteuert, weil das mit 0%-Prestige bisher keinen Sinn gemacht hat. Aber ein polnischer Kamerad hat mich freundlicherweise darüber aufgeklärt.
Das Efile ist soweit auch gut gepflegt, die Einheitenauswahl umfangreich, es gibt viele unterschiedliche Spezialfunktionen und die Verwendung von sogenannten "Anhängen", also dem temporären Zukauf von "Kampfeigenschaftsverbesserungen", ist ebenfalls möglich.
Gustlik hat die Kampagne gut modifiziert und abwechslungsreich gestaltet. Wir bewegen uns immer noch auf den üblichen Karten, aber die Wahl und Aufstellung der gegnerischen Truppen einschließlich überraschender Verstärkungen ist schon herausfordernd. Die 0%-Prestigeeinstellung ist bisher kein Hemmnis. Es ist eher Motivation sich auf die wesentlichen Ziele zu konzentrieren und sie auf dem kürzesten, schnellsten Weg zu erreichen. Das führt zu neuen taktischen Varianten und ich habe BVs in einem Rundenlimit erreicht, die ich nie für möglich hielt. Natürlich gibt es auch Dinge, mit denen ich nicht glücklich bin, aber sich der Designer etwas dabei gedacht hat. So ist z.B. das gesamte deutsche Einheitenarsenal nicht in allen Szenarien vollständig verfügbar. In Afrika gab es z. B. nur eingeschränkten Zugriff, so als wenn dorthin eben nicht alles geliefert wurde - macht auch irgendwie Sinn.
Ich teste das Efile weiter in zunächst scheinbar bekannten Fahrwassern. Habe mich wieder für 0%-Prestige entschieden und bin damit zunächst gut klar gekommen. Einige der von SSI her bekannten Szenarien weisen eine andere Anordnung / Verteilung der gegnerischen Einheiten auf der Karte auf. Zum Beispiel erhalten die Sowjets in Suomussalmi im Norden Verstärkung und öffnen ein verstecktes Sieghex. Das hätte mir beinahe das Genick gebrochen, weil ich dort keine motorisierten Einheiten und Panzer hatte, die das VH schnell erobern konnten. Jetzt bin ich mit Tobruk fertig und die automatische Reparatur der Einheiten im HQ ist ausgesetzt. Das ist mit 0%-Prestige ein großes Unglück.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen bin ich bei unseren polnischen Nachbarn fündig geworden. Die Anmeldung im Forum erfolgte problemlos und ich habe gestern den ersten AAR-Thread losgetreten: https://forum.opengeneral.pl/ranking-gen...4-0-0percent/0/
Es wird sicher eine Weile dauern, bis ich mich mit dem Efile vertraut gemacht habe, dass wahrscheinlich aus vier Teilen besteht und jedem Teil eine bestimmte Art von Kampagnen zugeordnet ist. Ich komme da noch dahinter ...
Ich bin mir nicht sicher, aber es entstand für mich der Eindruck, dass die polnischen Spieler wenig Selbstvertrauen in ihre spielerischen Leistungen haben. Kaum eine Kampagne wird mit einem Prestigelevel von unter 100% gespielt, oftmals eher darüber. Für mich eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass man auch mit weniger Prestige erfolgreich sein kann.
Für den Einstieg in die Liga habe ich allerdings ein dünnes Brett gebohrt und eine mir sehr vertraute Kampagne ausgewählt, die ich bereits mehrfach als CC 76 spielte. Auch schon mit 0%: http://forum.open-general.com/viewtopic.php?f=97&t=280 Die Zeichen stehen also auf Grün , aber es bleibt spannend. Die Sprachbarriere ist übrigens nicht von der Hand zu weisen, aber mit einem Online-Übersetzer ist heutzutage alles möglich.